Text und Melodie: Max Trümpelmann (1870-1926)
Seit 1694 ist Halle Universitätsstadt. Hervorragende Geister wie August Hermann Franke, Christian Wolff, Johann Heinrich Schulze, Friedrich Schleiermacher, Edmund Husserl oder Joseph von Eichendorff haben dort gelehrt oder gelernt. Früher wurde in studentischen Kreisen auch viel gesungen. Eines der schönsten Halleschen Studentenlieder ist uns aus dem Jahr 1894 überliefert:
Daniel Krüger
In den Kronen alter Linden
Mit Kraft und Feuer
2. Nach den Fenstern holder Schönen
wandern feur‘ge Liebesgrüße
von den kecken Musensöhnen:
„Grüß dich Gott; du Traute, Süße!"
|: Sel‘ger Minne Trost ich fand
an der Saale grünem Strand! :|
3. In des Flusses Silberscheine
spielen Fischlein froh und munter,
alter Burgen graue Steine
winken traut ins Tal hinunter;
|:Moritzburg und Gieb‘chenstein,
Märchenbild im Mondenschein. :|
4. Hört ihr nicht der Kämpen Streiten,
seht ihr nicht der Schwerter Blinken?
Tapfre Helden aller Zeiten
kampfesmüd zu Boden sinken?
|: Hört ihr nicht beim wilden Streit
alter Glocken dumpf Geläut? :|
5. Hieltest trotzig aus die Stürme,
warst der Wissenschaft ein Hort,
laut verkünden‘s deine Türme,
tragens‘ fort von Ort zu Oft:
|:Halle, alte Musenstadt!
Vivat, crescat, floreat!:I