Halle-Lese

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Kennst du Gotthold Ephraim Lessing?
vorgestellt von Jürgen Krätzer

Jürgen Krätzer eröffnet uns eine neue Sicht auf den Autor. Lessing entpuppt sich als schulverdrossener Aufrührer, als Student in „schlechter Gesellschaft" und als leidenschaftlicher Glücksspieler, der sich von Job zu Job hangelt. Bewusst stellte er sich gegen die damaligen Erwartungen und prangerte die Scheuklappen der Gesellschaft an. Krätzer zeigt dies anhand unkonventioneller Fabeln und Gedichte, seiner Kritiken und Briefe. Zugleich setzt er sich mit Lessings neuartiger Theatertheorie und den aufklärerischen Werten in seinen Dramen auseinander. Dabei gelingt es ihm aufzuzeigen, wie relevant und modern deren Themen noch heute sind.

Bei Halle

Bei Halle

Joseph von Eichendorff

In den Jahren 1805 und 1806 besuchte der romantische Dichter Joseph von Eichendorff die Universität Halle. Er studierte Jura, hörte außerdem u. a. bei dem Altphilologen Friedrich August Wolf (1759-1824) und dem Religionspädagogen Friedrich Schleiermacher (1768-1834) Vorlesungen in Philosophie und Philologie. Zwei Jahre vor seinem Tod kam er nochmals bei einer Reise zu einem kurzen Besuch nach Halle. Sein Studienaufenthalt in der Saalestadt hat ihn nach eigener Aussage tief geprägt. Dies bezeugt auch das folgende Gedicht.

Bernd Feldmann

Da steht eine Burg überm Tale
Und schaut in den Strom hinein,
Das ist die fröhliche Saale,
Das ist der Giebichenstein.

Da hab ich so oft gestanden,
Es blühten Täler und Höhn,
Und seitdem in allen Landen
Sah ich nimmer die Welt so schön!

Durch Grün da Gesänge schallten,
Von Rossen, zu Lust und Streit,
Schauten viel schlanke Gestalten,
Gleich wie in der Ritterzeit.

Wir waren die fahrenden Ritter,
Eine Burg war noch jedes Haus,
Es schaute durchs Blumengitter
Manch schönes Fräulein heraus.

Das Fräulein ist alt geworden,
Und unter Philistern umher
Zerstreut ist der Ritterorden,
Kennt keiner den anderen mehr.

Auf dem verfallenen Schlosse,
Wie der Burggeist, halb im Traum,
Steh ich jetzt ohne Genossen
Und kenne die Gegend kaum.

Und Lieder und Lust und Schmerzen,
Wie liegen sie nun so weit -
O Jugend, wie tut im Herzen
Mir deine Schönheit so leid.

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