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Christoph Werner: Schloss am Strom

Ein biographischer Roman über Preußens und Deutschlands berühmtesten Architekten des 19. Jahrhunderts, Karl Friedrich Schinkel. 

 

Die Ammendorfer Heimatfreunde

Die Ammendorfer Heimatfreunde

Christoph Werner

Was ist, meine Leserinnen und Leser, Geschichte, und warum interessiert sie uns? Woher kommt bei vielen Menschen dieses Verlangen nach Wissen über das früher Geschehene, nach Legenden, Sagen, Zeugnissen aller Art aus der Vergangenheit, Erzählungen unserer Großeltern über ihr Leben und die Dinge, mit denen sie früher umgingen? Diese Fragen muss sich wahrscheinlich jeder selbst beantworten. Ich glaube, ohne die Kenntnis dessen, wer und was vor uns war, droht die Gefahr, in die Geschichtslosigkeit zu versinken, nicht mehr zu wissen, woher man kommt und deshalb auch nicht zu wissen, wohin der Weg führt. Es kommt hinzu, dass sich angesichts einer sich zuweilen mit atemberaubender Schnelligkeit verändernden Gegenwart bei manchen unserer Zeitgenossen vor allem der älteren Generation Unsicherheit und auch manchmal Trostlosigkeit einstellt, und er oder sie Sicherheit und Schutz in einer unveränderbaren Vergangenheit suchen.

Und wie gewinnen die Historiker ihre Kenntnisse und prüfen deren Wahrheitsgehalt? Eines steht fest: Die Tätigkeit des Geschichtsforschers beginnt mit der Herbeischaffung des historischen Materials. Ist es aus der Vergangenheit unmittelbar erhalten, so hat es einen weitgehend objektiven Charakter und ist ein wesentliches Mittel, einer Verfälschung der Vergangenheit, einem Orwellschen „Rewriting the past" (die Vergangenheit neu schreiben) entgegenzuwirken.

Nun gibt es glücklicherweise Menschen, die sich der Sammlung und Pflege vor allem der unmittelbar aus der Vergangenheit stammenden Zeugnisse annehmen. Ohne ihre Mühe kann der Historiker nicht arbeiten.

Eine solche Gruppe, deren Bemühungen um die Pflege des historischen Gedächtnisses gar nicht hoch genug geschätzt werden können, sind die Ammendorfer Heimatfreunde, die ihre Tätigkeit auf ihrer Homepage so beschreiben:

„Unser Anliegen ist das Sammeln von Dokumenten. Forschungen von Zeitzeugen, Publikationen zum Gebiet der früheren Dörfer Ammendorf, Beesen, Burg in der Aue, Osendorf, Planena und Radewell, Veranstaltungen von Dia?Vorträgen unter Verwendung alter Postkarten und Fotos Ausstellungen von Objekten aus dem Ammendorfer Gebiet, Wanderungen durch Fluren und Auen sowie Besichtigung von Denkmalen und historischen Bauten (auch mit Gästen)."

Ammendorf, „die heimliche Hauptstadt des Saalkreises" (bevor der Ort im Jahre 1950 zu Halle (Saale) eingemeindet wurde, ist mit seinen umliegenden Ortschaften ein interessanter und geschichtsträchtiger Platz. Wer sich einmal mit seiner Geschichte befasst hat, kommt nicht mehr davon los, weil diese Partikular- oder Heimatgeschichte ein kleines Spiegelbild der großen deutschen Geschichte ist.

Öffnen Sie, meine Leserinnen und Leser, deshalb folgenden Link und betreten Sie diese alte und neue Welt der Ammendorfer Geschichte:  http://www.ammendorf.de/

Vorsitzender des Vereins ist Herr Siegfried Herber, ein alter, jung gebliebener Hallenser, der sich über viele Jahre mit der Geschichte Halles und Ammendorfs beschäftigt hat und eine fast unerschöpfliche Auskunftsquelle zu beiden Orten ist. Trotz aller Liebe zum - historisch wichtigen - Detail hat er nicht den Blick für historische Zusammenhänge und geschichtliche Bewegungen verloren. Bemerkenswert, wenn man  bedenkt, dass Herr Herber kein studierter Historiker ist. Aber der Liebhaber der Geschichte, wie der Kunst und Literatur, ist häufig ein besserer Gewährsmann als der sogenannte Fachmann.

Am 15. März 1998 trafen sich zum ersten Mal sieben Heimatfreunde, bis heute ist die Zahl auf 38 angewachsen. Jeden 2. Montag im Monat findet ein Heimatabend statt, und am letzten Sonnabend des Monats veranstalten die Mitglieder eine Besichtigung oder eine Wanderung.

Es bleibt zu wünschen, dass der Verein der Ammendorfer Heimatfreunde seine Tätigkeit mit Erfolg fortsetzt. Wer sich dafür interessiert, für den ist die Heimatstube in der Gaststätte „Zum Rattenschlösschen" in der Alfred-Rainer-Straße in Ammendorf ein guter Anlaufpunkt.

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Bilder: Postkarten aus Ammendorf, 1894.

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