Nur seine Jugend verbrachte der Hallenser Georg Friedrich Händel in seinem Geburtshaus in der Großen Nikolaistraße 5 in Halle (Saale). Mit 18 Jahren verließ er seine Heimatstadt, um zunächst nach Hamburg, dann nach Lübeck und später nach Italien und England, seiner späteren zweiten Heimat, zu reisen. Heute beherbergt das Gebäude des Händel-Hauses ein Museum ganz im Namen des großen Komponisten. Georg Friedrich Händel wurde am 07. März 1685, im selben Jahr wie Johann Sebastian Bach und Domenico Scarlatti, als Sohn des Leibchirurgus und geheimen Kammerdieners Georg Händel geboren. Die Ausstellung des Händel-Hauses verrät ihren Besuchern vieles über das Leben des bedeutenden Barockkomponisten. So kann die Kammer besichtigt werden, in welcher der Musiker bereits als Kind auf einem Cembalo komponierte. Eine ausgestellte Zeichnung zeigt den kleinen Händel, wie er des nachts bei Kerzenschein komponiert. Die Tür zur Kammer steht einen Spalt weit offen, die gesamte Familie und die Angestellten des Hauses stehen mit Kerzen in den Händen und blicken, durch das nächtliche Spektakel erwacht, verwundert in das Musizierzimmer.
Durch das in vielen Räumen gestaltete Medien-Angebot „HÄNDEL JUNIOR“ wird der Museumsbesuch anschaulich und interessant, auch für jüngere Besucher. Die Trickfilmgeschichten geben einen Einblick in das Leben und Wirken des jungen, aber auch des erwachsenen Händel.
Sehr imposant ist die Schatzkammer des Hauses. Eindrücklich zeigen die Exponate, warum der Ausstellungraum diesen Namen trägt. Denn hier versammelt sich eine Vielzahl von Instrumenten, neben den gebräuchlichen, dennoch historischen, Instrumenten auch seltene Exemplare wie ein Harfenklavier. Auch mehrere große und kleine Orgeln sind hier ausgestellt.
Im Anschluss daran findet sich für kleine Besucher ein Raum
zum Probieren, Malen und Interagieren. Beeindruckend und für Kinder nicht
uninteressant ist die medial unterstützte Bühne, auf welche Händel
höchstpersönlich als Trickfilmgestalt projiziert wird. Dazu können Einblicke in
verschiedene seiner, heute bedeutenden, wenn auch zu seinen Lebzeiten manchmal
nicht so beliebten, Stücke gewonnen werden. Fest steht also: Sowohl die Musik,
als auch die Leidenschaft des Georg Friedrich Händels werden durch das Museum
bis in die heutige Zeit anschaulich weitergetragen.
Interessanterweise finden sich unter den unzähligen Portraits des Künstlers auch ein paar wenige Darstellungen, auf denen er ohne seine typische Barockperücke zu sehen ist. Ungewöhnlich für diese Zeit, war es doch wenig standesgemäß sich mehr oder weniger der Öffentlichkeit in solch authentischer Weise zu zeigen.
Eng verbunden mit dem Händel-Haus sind die jährlich stattfindenden und 2023 auf eine 100-jährige Geschichte zurückblickenden Händel-Festspiele, die vom 26.05. bis 11.06.2023 an verschiedenen Standorten ausgetragen werden.
Stiftung Händel-Haus Halle
Adresse
Große Nikolaistraße 5
06108 Halle (Saale)
Telefon: 0345 / 50090-0 oder -221
E-Mail: stiftung@haendelhaus.de
Öffnungszeiten:
Montag | geschlossen außer Feiertage/Händel-Festspiele |
April bis Oktober | 10:00 - 18:00 Uhr |
November bis März | 10:00 - 17:00 Uhr |
Feiertage | geöffnet |