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Erscheint im März 2015

Paulus Luther

Sein Leben von ihm selbst aufgeschrieben. Ein wahrhaftiger Roman

Christoph Werner

Ein lesenswerter und informativer historischer Roman, der das Leben Paul Luthers - jüngster Sohn Martin Luthers und seines Zeichens fürstlicher Leibarzt und Alchimist - erzählt.
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Paul Luther in Halle

Paul Luther in Halle

Christoph Werner

Jüngste und berühmteste Sohn des Reformators

Paul (auch Paulus) Luther (1533-1593), der jüngste Sohn des Reformators, begleitete mit seinen Brüdern Johannes und Martin seinen Vater auf seiner letzten Reise nach Eisleben. Davon und vom Leben des späteren Mediziners und Leibarztes, Goldmachers und Pharmazeuten erzählt das Buch von Christoph Werner: "Paulus Luther, sein Leben von ihm selbst aufgeschrieben", das jetzt im Bertuch-Verlag Weimar erschienen ist. Lesen Sie einen Ausschnitt über den Aufenthalt des Vaters mit seinen Söhnen in Halle auf ihrer Fahrt nach Eisleben.

Als wir nämlich am nächsten Tag um 8 Uhr morgens in Halle losfuhren, führte die in Richtung Eisleben zu überquerende Saale so reichlich wild dahinströmendes Wasser und große Eisschollen, daß der Fährmann von der Übersetzung wegen zu großer Gefahr für Leib und Leben, vor allem wohl für sein eigenes, abriet. Auch eine Rückkehr nach Wittenberg war unmöglich geworden, da inzwischen die Mulde bei Bitterfeld ebenfalls zu hohes Wasser führte.

So verweilten wir in Halle, auf drei Tage zwischen den Wassern gefangen.
Am zweiten Tag früh war der Herr Vater fiebrig und ganz rotgeschwollen und wollte gar nicht frühstücken, wo er doch am Abend noch das gute Torgauer Bier mit darauf folgenden mehreren Stuhlgängen genossen hatte.
Was geschehen war, erzählte mir später mein Herr Bruder Johannes, und hier ist sein Bericht, in dem etliche Jüden figurieren und Dr. Martinus anklagen:

Am Morgen des zweiten Tages unseres Aufenthalts in Halle rief unser Vater mich und Justus Jonas an sein Bett, in dem er fiebrig lag, schwitzte und schwer atmete, und erzählte uns folgendes Begebnis, von dem er selbst nicht wußte, ob es Wirklichkeit oder Traum war.

Kaum war er am Abend eingeschlafen, nach ordentlich Torgauer Bier und Rheinwein, den uns Justus Jonas freigebig eingeschenkt hatte und an dem auch ich, da ich doch schon zwanzig Jahre zählte, teilhaben durfte, erschien in seinem Zimmer ein alter Jud, der ihn weckte. Er stellte sich als Trödeljude vor, der zwischen den Strebepfeilern von St. Marien einen Handel mit gebrauchten Büchern und alten Manuskripten betrieb.
Dieser in einen Kaftan gekleidete Mann hieß meinen Herrn Vater aufstehen und ihm folgen. Sie gingen über den Marktplatz an dem Galgen neben dem Marktbrunnen vorbei zur Saale hinunter. Hier führte der alte Mann unseren Vater die Saale flußabwärts zur Moritzburg, die auf dem Platz des alten Judendorfes errichtet worden war.

Dort, an einer der runden Bastionen an der Ostseite der Burg, trafen sie auf elf Männer, in dunkle Obergewänder gekleidet, die im Kreis standen. Luthers Führer schob ihn in den Kreis, während er selbst sich einreihte.

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