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Kennst du Gotthold Ephraim Lessing?
vorgestellt von Jürgen Krätzer

Jürgen Krätzer eröffnet uns eine neue Sicht auf den Autor. Lessing entpuppt sich als schulverdrossener Aufrührer, als Student in „schlechter Gesellschaft" und als leidenschaftlicher Glücksspieler, der sich von Job zu Job hangelt. Bewusst stellte er sich gegen die damaligen Erwartungen und prangerte die Scheuklappen der Gesellschaft an. Krätzer zeigt dies anhand unkonventioneller Fabeln und Gedichte, seiner Kritiken und Briefe. Zugleich setzt er sich mit Lessings neuartiger Theatertheorie und den aufklärerischen Werten in seinen Dramen auseinander. Dabei gelingt es ihm aufzuzeigen, wie relevant und modern deren Themen noch heute sind.

Dieter Stockmann

Dieter Stockmann

Andreas Hilger

Zunehmende Aufmerksamkeit zieht der Künstler Dieter Stockmann auf sich. Ausstellungen in Berlin, München und vielen anderen deutschen Städten geben Einblicke in sein Schaffen.

Stockmann, 1940 in Wolfen geboren, leitete bis zur Wende 11 Jahre lang die staatliche Kunsthandels-Galerie am Hansaring in Halle und wirkt seit 2000 ebenfalls in Halle als freischaffender Maler und Graphiker.

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Andreas Hilger stellt Künstler und Werk wie folgt vor:

Die Bilderwelt Dieter Stockmanns ist ebenso bizarr wie poetisch. Liebevolle Erfindungen voll heiterer Gelassenheit wechseln mit ironischen karikierten Phänomenen; neben Nahaufnahmen phantastischer Feste üben groteske Masken kuriose Drohgebärden. Wer sich in diese Traumlandschaft verirrt, tut es mit Gefahr für die übliche Wahrnehmung. Aus den labyrinthischen Details der Bilder gibt es so schnell kein Entrinnen.

Die jüngste Ausstellung des Museums Schloss Bernburg stellt den halleschen Maler, der seine galeristischen Bemühungen mittlerweile zu Gunsten der freischaffenden Tätigkeit ausgegeben hat, erstmals einer breiten Öffentlichkeit vor. Das große Interesse, das die Vernissage fand, wird durch die handwerkliche Qualität und die Originalität der Imaginationen vollauf gerechtfertigt - Stockmann hat im Stillen ein beachtliches Werk erarbeitet, dessen jüngste Beispiele zudem eine von Vorbildern gelöste eigene Handschrift deutlich offenbaren.

Da sind zunächst jene Masken, die das Interesse an archaischer Formensprache ebenso demonstrieren wie den spielerischen Umgang mit dämonischen Vorbildern. Stockmann nimmt seinen Exponaten jede kunstgewerbliche Peinlichkeit, indem er sie mit wild wuchernden Farbschichten überzieht und so auf die Spitze karnevalistischer Extravaganz treibt.

Nicht minder phantastisch geben sich graphische Zyklen wie die „Köpfe", die das klassische Brustbild in amorphe Groteske auflösen und durch hintersinnige Bildtitel wie „Der Überstudierte" kommentieren. Überhaupt sind die Namen ein wesentlicher Fingerzeig des Autors, den man jedoch nicht beim Wort nehmen sollte - häufig führen Bezeichnungen vorsätzlich am Ziel vorbei und verschlüsseln mutwillig die ohnehin komplexen Bilderrätsel.

Die finden ihren prächtigsten Ausdruck in den Gemälden des Künstlers: Hier werden im guten Sinne manieristisch anmutende Kompositionen aus akribisch schraffierten Farbflächen zusammengeführt, die in den anatomischen Unwahrscheinlichkeiten der Figuren eine Entsprechung finden. Stockmann ist ein Meister der pittoresken Dekoration - die bei der Eröffnung der Ausstellung ausgesprochene Mahnung des Museumsdirektors, sich schnell noch ein Gemälde zu sichern, dürfte nicht vollkommen aus der Luft gegriffen sein.

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